Tipps zum Schneeschuhwandern im Bayerwald

Immer wieder werden wir bei unseren Anfragen für Schneeschuhtouren mit Fragen konfrontiert, deren Antworten wir an dieser Stelle gerne für euch zusammenfassend darstellen möchten.  Als Informationsquelle und Checkliste zum Schneeschuhwandern im Bayerwald. Alles zum Thema Lawine ist hier bewußt aussen vor gelasen, da im unteren Bayerischen Wald grundsätzlich keine Lawinengefahr herrscht.

Schneeschuhwandern – Tipps für die Ausrüstung

Die ersten Schneeflocken rocken! Der Bayerwald wird leicht überzuckert – Schneeschuhgeher stecken in den Startlöchern.
Das Schöne am Schneeschuhwandern ist, Sie brauchen realtiv wenig Ausrüstung und können sofort loslegen. Viele Teile haben Sie vom Sommerwandern, nur ein paar zusätzliche Dinge verschönern den Aufenthalt im Tiefschnee.

Schneeschuhwandern Tipps Ausrüstung Schneeschuhtouren

Welche Schuhe soll ich zum Schneeschuhwandern anziehen?

Grundsätzlich empfehlen wir für unsere Schneeschuhtouren eingelaufene, knöchelhohe Bergschuhe. Zur Not gehen auch feste Winterstiefel. Bitte ziehen Sie keine neuen Schuhe an, die Sie noch nie getragen haben.


Welche Kleidung soll ich zum Schneeschuhwandern anziehen?

Wir empfehlen Ihnen das Zwiebelprinzip: mehrere atmungsaktive Schichten übereinander. Dann können Sie bei Bedarf Kleidung ab- oder anlegen. Bitte tragen Sie eine einigermaßen nässefeste Hose (Jeans sind eher unbequem, werden schnell nass und damit schwer). Ziehen Sie sich nicht zu warm an, auf Temperatur kommen Sie beim Schneeschuhwandern von selber.  Lieber nehmen Sie noch eine Windsopper oder ähnliches mit in den Rucksack.


 Was soll ich sonst noch alles in den Rucksack packen?

  • Getränk (am Besten Tee, Schorle, o.a)
  • Wechselkleidung (wer leicht schwitzt, wird in der Hütte ein trockenes Hemd zu schätzen wissen, vielleicht ein Handtuch)
  • Sonnenbrille
  • evtl. Brotzeit
  • Kamera und genügend Akkus (bei Kälte werden die Akkus schneller leer, tragen Sie Reserveakkus eng am Körper, dann halten diese länger)
  • evtl. Blasenpflaster
  • Stirnlampe für die Nachtwanderung
  • evtl. Sonnencreme und Lippenpflege, je nach Wetter

Hier noch weitere Tipps für Ihre persönliche Ausrüstung…

Schneeschuhe

Natürlich brauchen Sie Schneeschuhe. Schneeschuhe vergrößern die Auflagefläche, dadurch sinken Sie weniger tief ins glitzernde Weiß. Wählen Sie beim Kauf die größe abhängig von Ihrem Körpergewicht, je schwerer Sie sind, desto größer sollte die Schneescuhfläche sein. Wenn Sie viel im Pulverschnee unterwegs sind, dann sollte die Schneeschuhfläche ebenfalls groß sein. Ob Sie Alu oder Plastik wählen, ist bei den guten Herstellern egal. Aber lassen Sie die Finger von den Billigprodukten der Discounter. Schneeschuhe gibt´s oft auch als günstiges Set mit Stöcken und Gamaschen.

Stöcke

Legen Sie sich gute Teleskopstöcke zu. Achten Sie darauf, dass Sie einen großen Schnee-Teller haben. Lassen Sie Ihre Stöcke zuerst trocknen, bevor Sie sie zusammschieben. Das erhöht die Lebensdauer der Stöcke ungemein.

Gamaschen

Beim Schneeschuhgehen werfen Sie immer ein wenig Schnee auf. Gamaschen verhindern, dass Ihre Hose nass wird. Außerdem ist eine Gamasche eine zusätzliche Isolationsschicht, wenn´s mal sehr kalt ist. Achten Sie auf einen Klettverschluss der Gamaschen, der ist besser als ein Reißverschluss und lässt sich auf mit klammen Fingern gut benutzen.

Sicherheit beim Schneeschuhwandern in den Mittelgebirgen

  • Anfänger sollten unbedingt auf den markierten Wanderwegen (sofern erkennbar) bleiben und vermeintliche Abkürzungen vermeiden (auch aus Gründen des Naturschutzes).
  • Machen Sie regelmäßig Pausen und trinken Sie viel, auch wenn Sie keinen Durst haben.
  • Kehren Sie rechtzeitig um.
  • Gehen Sie im Winter nicht alleine auf Tour!

Stirnlampe/Licht
Die Tage im Winter sind kurz, und die Nacht bricht schneller herein als einem manchmal lieb ist. Wenn dann nicht gerade Vollmond ist, freut man sich, dass die Stirn- oder Taschenlampe mit dabei sind. Prüfen Sie vor der Tour die Akkus.

Orientierung: GPS, Landkarte und Kompass
helfen Ihnen bei der Lagebestimmung. Mittlerweile gibt´s auch günstige und gute GPS-Geräte. Aber denken Sie daran, dass die Kälte die Akkus lehr saugen wird. Sicherlich ist die Orientierung im Schnee und bei Nebel  nicht so einfach wie im Sommer. Wanderwege oder Pfade sind verschneit, die Landschaft und markante Bodenmerkmale sind nicht leicht zu erkennen. Aber keine Angst für das Problem gibt es ja GPS (Global Positioning System) – aber Sie müssen mit Ihrem Gerät auch umgehen können. Informieren Sie sich vor dem Start über Tourenverlauf, Geländeform usw.

Erste Hilfe & Notfall Utensilien

  • Verbandsmaterial
  • Rettungsdecke
  • Traubenzucker
  • evtl- SAM-Splint
  • Schmerzmittel
  • Handy (am Körper tragen, sonst saugt die Kälte den Akku lehr!)
  • Handy mit aktivierten Ortungsdiensten bzw. GPS-Funktionen
  • evtl. Handwärmer

Viele Schneeschuhwanderer sind heute im Besitz von Smartphones mit GPS-Funktion. Wir stellen bei unseren geführten Touren allerdings fest, dass viele Schneeschuhwanderer nicht in der Lage sind, damit Koordinaten zu ermitteln.

Meist ist dazu die Installation eines zusätzlichen Apps notwendig. Die bloße Installation reicht aber nicht aus! Man muss sich mit dieser Materie auch befassen um im Notfall rasch die Standort-Koordinaten bestimmen zu können!

Hilfe organisieren & Bergwacht alarmieren über den Notruf 112

Wenn Sie sich verlaufen haben oder sonstige professionelle Hilfe brauchen, dann bleiben Sie in der Gruppe zusammen. Setzen Sie den Notruf ab, dieser ist europaweit einheitlich: 112. Wenn Sie ein Smartphone haben aktivieren Sie unbedingt die Ortungsdienste bzw. GPS-Funktion in Ihren Einstellungen, die Bergwacht kann Sie damit, falls Sie im deutschen Handynetz sind, evtl. orten. Die Ortung funktioniert nicht bei deaktiviertem GPS-Funktionen. Alternativ können Sie Ihre Position auch direkt der Rettungsleitstelle übermitteln, dies erleichtert der Suchmannschaft Ihr Auffinden ungemein.

Muss ich den Bergwachteinsatz in Bayern bezahlen ?

Die folgenden Aussagen treffen ausschließlich für die Bergwacht Bayern zu; Österreich, Schweiz und Schwarzwald haben andere Bestimmungen!
Jede Einsatzkraft leistet ihren Einsatz ehrenamtlich. In Artikel 36 des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes  wird geregelt, dass die Durchführenden der Berg- und Höhlenrettung sowie der Wasserrettung für ihre Leistungen Benutzungsentgelte erheben müssen. Die je nach Einsatzart unterschiedlichen Pauschalen wurden gemeinsam mit den Krankenkassen vereinbart.

  • Sogenannte „Notfalleinsätze Berg“ der Bergwacht Bayern
    Hierzu zählt die Rettung eines erkrankten oder verletzten Bergsportlers, der im Anschluss ärztlich behandelt werden muss. Auf Basis des Sozialgesetzbuches V werden diese Kosten je nach Aufwand durch die Krankenkassen mit definierten Pauschalen erstattet.   Es fallen keine weitere Kosten seitens der Bergwacht Bayern an.
  • Sogenannte „Sondereinätze Berg“ der Bergwacht Bayern
    Bei diesen besonderen Einsätzen können die Krankenkassen keine Leistungen übernehmen. Die entsandenen Kosten müssen pauschal mit den Betroffenen oder Angehörigen verrechnet werden. Aber keine Angst, die Bergwacht stürzt normalerweise niemanden in den Ruin.