Schneeschuhwandern – Tipps für die Ausrüstung

Schneeschuhwandern – Tipps für die Ausrüstung

Die ersten Schneeflocken rocken! Der Bayerwald wird leicht überzuckert – Schneeschuhgeher stecken in den Startlöchern. Nachdem wir am Donnerstag bereits einen Artikel über „Schneeschuhwandern – umweltverträglich“ veröffentlicht haben, hier ein Beitrag zum Thema Ausrüstung beim Schneeschuhwandern.
Das Schöne am Schneeschuhwandern ist, Sie brauchen realtiv wenig Ausrüstung und können sofort loslegen. Viele Teile haben Sie vom Sommerwandern, nur ein paar zusätzliche Dinge verschönern den Aufenthalt im Tiefschnee.

Schneeschuhwandern
Schneeschuhwandern

Wir besprechen an dieser Stelle die Ausrüstung zum Schneeschuhwandern in den Mittelgebirgen, für alpine Touren ist unbedingt eine Lawinenausrüstung erforderlich, welche man auch benutzen können muss.

Welche Schuhe soll ich zum Schneeschuhwandern anziehen?

Grundsätzlich empfehlen wir für unsere Schneeschuhtouren eingelaufene, knöchelhohe Bergschuhe. Zur Not gehen auch feste Winterstiefel. Bitte ziehen Sie keine neuen Schuhe an, die Sie noch nie getragen haben.


Welche Kleidung soll ich zum Schneeschuhwandern anziehen?

Wir empfehlen Ihnen das Zwiebelprinzip: mehrere atmungsaktive Schichten übereinander. Dann können Sie bei Bedarf Kleidung ab- oder anlegen. Bitte tragen Sie eine einigermaßen nässefeste Hose (Jeans sind eher unbequem, werden schnell nass und damit schwer). Ziehen Sie sich nicht zu warm an, auf Temperatur kommen Sie beim Schneeschuhwandern von selber.  Lieber nehmen Sie noch eine Windsopper oder ähnliches mit in den Rucksack.


 Was soll ich sonst noch alles in den Rucksack packen?

  • Getränk (Tee, Schorle, o.a)
  • Wechselkleidung (wer leicht schwitzt, wird in der Hütte ein trockenes Hemd zu schätzen wissen, vielleicht ein Handtuch)
  • Sonnenbrille
  • evtl. Brotzeit
  • Kamera und genügend Akkus (bei Kälte werden die Akkus schneller leer, tragen Sie Reserveakkus eng am Körper, dann halten diese länger)
  • evtl. Blasenpflaster
  • Stirnlampe für die Nachtwanderung
  • evtl. Sonnencreme und Labello, je nach Wetter

Hier noch weitere Tipps für Ihre persönliche Ausrüstung…

Schneeschuhe

Natürlich brauchen Sie Schneeschuhe. Schneeschuhe vergrößern die Auflagefläche, dadurch sinken Sie weniger tief ins glitzernde Weiß. Wählen Sie beim Kauf die größe abhängig von Ihrem Körpergewicht, je schwerer Sie sind, desto größer sollte die Schneescuhfläche sein. Wenn Sie viel im Pulverschnee unterwegs sind, dann sollte die Schneeschuhfläche ebenfalls groß sein. Ob Sie Alu oder Plastik wählen, ist bei den guten Herstellern egal. Aber lassen Sie die Finger von den Billigprodukten der Discounter. Schneeschuhe gibt´s oft auch als günstiges Set mit Stöcken und Gamaschen.

Stöcke

Legen Sie sich gute Teleskopstöcke zu. Achten Sie darauf, dass Sie einen großen Schnee-Teller haben. Lassen Sie Ihre Stöcke zuerst trocknen, bevor Sie sie zusammschieben. Das erhöht die Lebensdauer der Stöcke ungemein.

Gamaschen

Beim Schneeschuhgehen werfen Sie immer ein wenig Schnee auf. Gamaschen verhindern, dass Ihre Hose nass wird. Außerdem ist eine Gamasche eine zusätzliche Isolationsschicht, wenn´s mal sehr kalt ist. Achten Sie auf einen Klettverschluss der Gamaschen, der ist besser als ein Reißverschluss und lässt sich auf mit klammen Fingern gut benutzen.

Schuhe

Ein guter Wander- oder Bergschuh soll es sein. Bei mehrtägigen Unternehmungen empfehlen sich Schalenschuhe, wie sie z.B. von Skitourengehern benutz werden. Der SChuh sollte auf alle Fälle bereits eingelaufen sein.

Bekleidung

Tragen Sie mehrere Schichten übereinander und passen Sie sich den jeweiligen Umständen an. Achten Sie darauf, dass die Jacke nicht zu klein ist. Das engt ein, ist unkomfortabel und man friert leichter. Atmungsaktive und robuste Materialien haben sich hier bestens bewährt. Skibekleidung ist eher ungeeignet, da man darin schnell schwitzt. Bei der Unterwäsche ist synthetisches Material von Vorteil, da die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird und der Körper nicht so schnell auskühlt.Nehmen Sie sich Wechselkleidung mit auf Tour, wenn Sie leicht schwitzen, werden Sie ein trockenes Hemd schätzen lernen.

Mütze, Handschuhe und Socken

Wussten Sie, dass der menschliche Körper sehr viel Wärme über den Kopf abgibt ? Sie sollten das berücksichtigen und evtl. sogar eine Sturmhaube dabeihaben. Handschuhe sind extrem wichtig, da Hände und Füße Kälterezeptoren haben. Benutzen Sie am Besten Fäustlinge, die halten sehr gut warm. Nehmen Sie 2 Paar Handschuhe mit. Für extreme Bedingungen empfehlen sich winddichte Überhandschuhe. Verwenden Sie keine Socken aus Baumwolle. Diese speichern die Feuchtigkeit und verbessern die Ableitung von Wärme. Besser: Gemische aus Wolle und Synthetik. In jedem Fall ein Paar zum Wechseln mitnehmen.

Sonstiges

Sonnenschutz ist gerade im Winter sehr wichtig (Schnee reflektiert die Sonnenstarhlen ungemein), denn ein Sonnenbrand ist nicht gesund und auch nicht gerade angenehm. Vergessen Sie nicht Ihre Sonnenbrille. Sonne und Schnee quälen Ihre Augen.

Rucksack

Größer = Besser ? Nun, Ihr Rucksack soll so groß als nötig und so klein wie möglich sein. Hängt auch ganz entscheidend von der Art der Tour ab. Rucksacküberzüge brauchen Sie üblicherweise nicht, da es bei Schneeschuhtouren nicht zu regnen hat ! Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Rucksack Befestigungsmöglichkeiten für die Schneeschuhe und Stöcke hat.

Verpflegung

Nehmen Sie entsprechend Ihres Aufenthaltes genügend Proviant mit. Planen Sie großzügige Reserven ein ! WICHTIG: Bedenken Sie, dass die Temperaturen (weit) unter 0° C liegen können. Lebensmittel mit Wasseranteil frieren schnell ein. Brot lutschen ist nicht ganz so witzig, wenn der Hunger groß ist. Versuchen Sie´s alternativ mit Knäckebrot. Nehmen Sie sich eine Thermosflasche mit. Es geht doch nichts über einen warmen Schluck Tee. Und: Bedenken Sie auf einer Mehrtagestour bei Minusgraden, dass Ihnen Ihr Wasser eingefriert !

Stirnlampe/Licht
Die Tage im Winter sind kurz, und die Nacht bricht schneller herein als einem manchmal lieb ist. Wenn dann nicht gerade Vollmond ist, freut man sich, dass die Stirn- oder Taschenlampe mit dabei sind. Prüfen Sie vor der Tour die Akkus.

Landkarte und Kompass
helfen Ihnen bei der Lagebestimmung. Mittlerweile gibt´s auch günstige und gute GPS-Geräte. Aber denken Sie daran, dass die Kälte die Akkus lehr saugen wird.

Fernglas
Beobachten Sie Tiere von der Ferne. Das (Über-) Leben im Winter ist hart, und Störungen zehren an den Reserven der Wildtiere.

Erste Hilfe & Notfall Utensilien

  • Verbandsmaterial
  • Schmerzmittel
  • Wundsalbe
  • Handy (am Körper tragen, sonst saugt die Kälte den Akku lehr!)
  • evtl. Handwärmer